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AutorenbildSabine Terhorst

Vergänglichkeit


Gestern war ich bei meiner 92jährigen Tante. Sie ist ein wenig kleiner geworden und sie braucht auch mittlerweile einen Rollator als Unterstützung, aber ihr Verstand ist messerscharf und ihr Herz ❤️ ist weit geöffnet. Eine wirklich weise Frau – eine Frau, wie ich sie gerne sein möchte. Und sie meinte so: „Sabine, das Leben ist so schnell vorbei. Wenn man 20 ist, dann denkt man, man sei unsterblich. Und mit 50 steht man am Zenith. Das sollte man genießen und sich aber auch die Zeit nehmen, auf all das, was man geleistet hat, herabzuschauen. Gib Dir ein bisschen Zeit. Und dann geht es den Berg wieder runter. Aber auch das kann schön sein.“


Mich hat dieses Gespräch gestern sehr berührt und bewegt mich immer noch. Das Thema Vergänglichkeit begegnet mit aktuell aus verschiedenen Perspektiven. Ob das die Tatsache ist, dass Menschen um mich herum sterben, zu sehen, dass auch mein Papa einfach langsam alt wird (er ist 88 und fängt jetzt erst an, alt zu werden) oder ob es um meine eigene Vergänglichkeit geht. Da kriegt man einfach mal so nebenbei eröffnet, dass man mitten in den Wechseljahren steckt. Und außerdem merke ich, dass wirklich nicht mehr so viel geht, wie noch vor 15 oder 20 Jahren. Von den kleinen Fältchen und den weißen Strähnen fang ich mal erst gar nicht an. 😉


Ich habe in meiner Ausbildung eine Meditation kennengelernt. Hier kontempliert man den bevorstehenden Tod. Erst stellt man sich vor, man würde in 3 Sekunden sterben. Was wäre dein letzter Gedanke? Dann in drei Minuten – was würdest Du noch sagen wollen? Dann in drei Stunden – gäbe es noch etwas letztes, wichtiges zu tun? Dann in drei Tagen – was würdest Du in dieser Zeit noch erleben wollen. Dann drei Wochen, drei Monate und drei Jahre. Ich gebe zu: eine Übung, zu der es etwas Mut braucht. Aber eine Übung, die dir auf eine sehr intensive Art und Weise klar macht, was Dir wirklich wichtig ist. In aller Regel denkt man nämlich nicht: „jetzt möchte ich nochmal schnell mein iPhone streicheln“ oder „jetzt muss ich mir noch den Tesla kaufen“. Es sind ganz andere Themen, die einen bewegen.


Das Leben ist so schnell vorbei… Lass uns ein bissl Zeit nehmen, zu genießen. 👐🏻❤️


Hierzu ein kleines Gedicht:


Manches sollte, manches nicht

Wir sehen, doch sind wir blind

Wir werfen Schatten ohne Licht


Nach uns wird es vorher geben

Aus der Jugend wird schon Not

Wir sterben weiter bis wir leben

Sterben lebend in den Tod


Dem Ende treiben wir entgegen

Keine Rast, nur vorwärtsstreben

Am Ufer winkt Unendlichkeit

Gefangen so im Fluss der Zeit


Bitte bleib steh'n, bleib steh'n

Zeit

Das soll immer so weitergeh'n


Autor: Rammstein




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