HILFE BEI DEPRESSIVEN GEDANKEN
Die Gedanken denken sich selbst
Jeder kennt es... Manchmal gibt es so Tage, da wirkt alles echt trüb und traurig. Dann ist man auch mal ärgerlicher und unausgeglichen und schnell gerät man dann in Streit mit jemanden. Aber das geht dann auch von alleine wieder weg. Zumindest meistens...
Was aber, wenn die depressiven Gedanken ein Eigenleben einnehmen? Wenn sich mein Alltag immer wieder als Herausforderung entwickelt. Und wenn sich zunehmend Hoffnungslosigkeit und vielleicht auch Sinnlosigkeit breit macht?
Medizinisch abklären lassen
Das Stimmungsbild kann tatsächlich organische Ursachen haben. So ist zum Beispiel bei einer Schilddrüsenunterfunktion ein mögliches Symptom, dass man ein depressives Stimmungsbild entwickelt. Auch zu starker Vitamin D-Mangel kann sich auf die Stimmung auswirken. Du solltest also in jedem Fall einmal mit Deinem Hausarzt gesprochen haben, um dies auszuschließen.
Zudem richten sich meine Tipps an Menschen, die keine KRISE haben und vielleicht auch lange und intensive Phasen der Verzweiflung und Sinnlosigkeit erfahren. Diese sollten sich auf jeden Fall umgehend einen Arzt vorstellen!
Akzeptanz
Bevor ich auf weitere Möglichkeiten eingehe, wie Du Deinen depressiven Gedanken begegnen kannst, ist mir dieser Punkt besonders wichtig. Wenn wir erkennen, dass wir negative Gedanken haben, die vielleicht auch beim ersten Hinsehen "keinen Sinn" ergeben, neigen wir dazu, sie wegzuschieben. Wir ärgern uns darüber, dass sie da sind. Wir erlauben ihnen nicht, da zu sein. Ein Weg zur Heilung kann sein, sie zu akzeptieren. Sie sind nun mal da. Punkt!
Viele denken, dass Sie, wenn sie die depressiven Gedanken da sein lassen, die Situation verschlimmern. Frei nach dem Motto "dann versinke ich im Selbstmitleid". Doch wenn ich sage "Akzeptanz" meine ich damit nicht, dass Du das Feuer schüren sollst, indem Du Benzin rein schüttest. Ich sage lediglich, dass Du die Energie nicht dafür verwenden sollst, die Hand ins Feuer zu halten. Besser wäre, Du sparst sie Dir auf um den nächsten Schritt zu wagen.
Erforschen
Wenn Du Dir nun erlaubt hast, auch mal depressive Gedanken zu haben, hast Du nun die Möglichkeit, sie zu erforschen.
Wo fühlst Du die Gedanken im Körper? Wie drücken sie sich aus? Spürst Du sie in bestimmten Körperregionen besonders, z.B. dem Herzraum oder dem Bauchraum?
Wann entstehen die Gedanken? Zu bestimmten Situationen, zu gewissen Uhrzeiten? In bestimmten Jahrezeiten? Im Kontakt zu bestimmten Personen?
Kannst Du Muster entdecken? Treten sie zum Beispiel oft als Reaktion auf bestimmte Situationen auf?
Welche Farben haben die Gedanken?
Wie stark bewertest Du die Dinge um Dich herum? Haben Deine Bewertungen etwas mit Deiner Stimmung zu tun?
Wie häufig entstehen die Gedanken, wenn Du vorher festgelegte Erwartungen hattest?
Sei hier aber auch experimentierfreudig:
Was verändert sich, wenn ich nach draußen gehe um mich etwas zu bewegen?
Wie reagiere ich auf soziale Kontakte?
Wie fühlt es sich an, wenn ich über meine Gefühle rede?
Verändert es etwas, wenn ich jemand anderem eine Freude mache, ohne etwas zu erwarten?
Was tut Dir gut?
Was öffnet Dein Herz?
Es sind NUR Gedanken
Wenn Du Dich mit deinen Gedanken eingehender beschäftigst, wirst Du merken, dass sie nicht immer gleich sind. Dass es vielmehr ein Auf und Ab ist. Und dass es viele Einflussfaktoren gibt, die Deine Gedanken verändern können - sowohl negativ, aber eben auch positiv.
In dem Moment, in dem Du das erkennst, beginnst Du, Dich nicht mehr ganz so sehr mit Deinen Gedanken und die damit verbundenen Gefühle zu identifizieren. Da ist das Gefühl, aber du BIST nicht mehr das Gefühl. Wenn dieser Abstand entsteht, sind die Gefühle immer noch da. Aber sie haben nicht mehr so viel Macht. Und zudem weißt Du, dass sie sich verändern können.
Dieser Prozess, den ich hier beschrieben habe, nennt sich "Achtsamkeit". Ich unterstütze Dich gerne bei diesem Prozess! Nimm dazu gerne Kontakt mit mir auf.